© Iniative San Carlos -Witten e. V.
Bevölkerung
In San Carlos leben derzeit etwa 12.000 Menschen, Kinder und Jugendliche
machen über 50% der Bevölkerung aus. Der überwiegende teil der
Bevölkerung besteht aus Mischlingen indigenen, karibischen und
europäischen, vorwiegend spanischen Ursprungs. Reinrassige Europäer
sind nur in geringer Zahl vertreten und reinrassige Nachkommen der
indigenen Bevölkerung noch weniger.
Eindrücke
„Einer der erstaunlichsten Orte in Nicaragua ist San Carlos, tief im Süden:
verrottet, dreckig, frech, scheckig, halb chinesisch, halb karibisch oder wie
eine rasch zusammen gehauenen Kulisse für einen Billig-Western, ein Ort,
in dem man unablässig an ‚Macondo’ denken muss, jenes verwunschenen
Dorf aus dem Buch ‚Hundert Jahre Einsamkeit’ des Kolumbianers Gabriel
Garcia Márquez. (DuMont Reise-Taschenbuch Nicaragua, DuMont 1990)
Heute ist San Carlos eine ganz andere Stadt: Die Stadt ist sauber, die
wichtigsten Straßen sind gepflastert, Bürgersteige angelegt, die
Hausfassaden sind renoviert, der Müll wird regelmäßig eingesammelt.
Kinderreichtum
San Carlos ist außerordentlich kinderreich. Die Frauen haben bis zu 10
Kinder, oft von verschiedenen Vätern. Die Kinder, die einem auf der Straße
begegnen, beeindrucken durch ihre Offenheit und Liebenswürdigkeit.
Wenn man eine Kamera zückt, ist man sofort umringt.
Bildungssituation
Es gibt in San Carlos eine einjährige Vorschule, die aber nur von wenigen
besucht. Die Grundschulzeit beträgt 6 Jahre, daran können sich 4 Jahre in
einer weiterführenden Schule oder 7 Jahre bis zur Hochschulreife
anschließen. Viele Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule aber
bereits nach der Grundschule, um auf jüngere Geschwister aufzupassen
oder zum Unterhalt der Familie beizutragen.
Gesundheit
In San Carlos gibt es 2 Krankenhäuser: das von „medico international“
errichtete ‚Hospital’ in staatlicher Trägerschaft und die ‚Clinica San Luca’
in privater Trägerschaft. Eine ‚Casa Materna’ dient der Betreuung von
Wöchnerinnen, und ein Centro de Salud dient der Gesundheitsbetreuung
der ländlichen Bevölkerung und der Verbindung zu den dörflichen
Gesundheitsposten. Nur wenige Menschen in fester Anstellung haben eine
Krankenversicherung, die überwiegende Zahl aber hat keine. Oft fehlt den
erkrankten sogar das Geld, um Medikamente zu kaufen.
Kulinarisches
Das am weitesten verbreitete Gericht, sozusagen das Nationalgericht, ist
‚Gallo pinto’ (bunter Hahn). Das Gericht besteht aus Reis und kleinen roten
Bohnen. Dazu gibt es gebratene Kochbananen, Tomaten und ab uns zu
auch noch ein Spiegelei. Wer sich in San Carlos etwas Gutes tun will, sollte
einmal die spezielle Fischsuppe probieren. Dazu werden Fische in Kuh- und
Kokosmilch mit Knoblauch, Zwiebeln, Paprikaschoten und Tomaten gekocht
und mit Reis oder Maisklößchen serviert. Man sagt, wer sie einmal in San
Carlos gegessen hat, der kommt wieder.
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